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Therapiemethoden

Da der Mensch ein komplexes körperlich-seelisches Gebilde ist, kann er sowohl an körperlichen als auch an seelischen Symptomen erkranken. Die Psychotherapie behandelt seelische Erkrankungen bzw. Erkrankungen aus der seelisch-körperlichen Wechselwirkung, sog. psychosomatische Krankheitsbilder. Vor der Behandlung wird auch in der Psychotherapie ein Befund erhoben und eine Diagnose gestellt, dann erfolgt die Auswahl der sinnvollsten Behandlungsmethode und die Therapieplanerstellung. Es gibt vielfältige Psychotherapiemethoden.

In Deutschland sind gesetzlich zur Kostenübernahme durch die Krankenkassen nur 3 Verfahren, die sogenannten Richtlinienverfahren, anerkannt:

  • die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • die Psychoanalyse
  • die Verhaltenstherapie

Ausschließlich approbierte Fachärzte (für Psychotherapeutische Medizin bzw. Psychosomatik oder Psychiatrie und Psychotherapie) oder Psychologen mit einer abgeschlossenen Therapieausbildung sind berechtigt, diese Therapieverfahren zu Lasten der Krankenkassen anzuwenden.

Als Haupttherapiemethode wird in meiner Praxis die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie angewendet, welche anerkannt und in ihrer Wirksamkeit belegt ist. Sie entwickelte sich aus den theoretischen Grundlagen Sigmund Freud's zur Psychoanalyse, bezieht sich aber mehr auf aktuelle seelische Beschwerden. Die Tiefenpsychologie ermöglicht einen Zugang zu tieferliegenden, noch nicht offensichtlich bekannten Gedanken, Gefühlen und Zusammenhängen zwischen den aktuellen Symptomen und den verinnerlichten biographischen Beziehungserfahrungen des Einzelnen. Bei der Behandlung sitzen sich KlientIn und Therapeutin gegenüber. Die übliche Behandlungsfrequenz liegt bei einer Therapiestunde in der Woche. Durch dieses Setting wird keine so tiefe Regression (kein so ausgeprägtes emotionales „Zurückerleben“) wie durch das Setting der Analyse (hier liegende Position des Klienten und Therapiestunden mehrfach in der Woche) angestrebt. 

Der Raum, der dem Einzelnen zum Verarbeiten und Verstehen der deutlich werdenden Emotionen in der geschützen Atmosphäre der therapeutischen Arbeitsbeziehung gegeben wird, ist eine wichtige Wirkvariable für die Therapie. So erschließt sich, dass Therapie ein Veränderungs-Prozess ist, der Zeit benötigt und selten sofort in seinen Effekten spürbar wird. Ebenso wird deutlich, dass eine Bereitschaft zur inneren Reflexion und in diesem Sinne zur eigenen Aktivität notwendig für einen wirksam Therapieprozess ist. Das Behandlungsziel wird so gemeinsam erarbeitet und immer wieder in den Fokus der Wahrnehmung geholt. Die Behandlung berücksichtigt natürlich das Maß der generellen Belastbarkeit sowie aktuelle Lebensumstände.

Wenn es fachlich sinnvoll ist, können weitere Methoden wie Entspannungsübungen, Immaginations,- und Körperarbeit ergänzend in den Behandlungsablauf eingeflochten werden.